Das Joppen-Korps geht unter…
…aber nur für zwei Stunden. Dafür 820 Meter tief. Unter Tage nämlich.
Am 14. März sind die Joppen wieder einmal auf Erkundungstour gegangen, dieses Mal in das Wendland auf Initiative von Leutnant Peter Teppe. Ziel der 17-köpfigen Reisegruppe war das Erkundungsbergwerk Gorleben, in dem in ferner Zukunft bei entsprechender Eignung hochradioaktive Abfälle eingelagert werden sollen. In aller Frühe um 7.00 Uhr war Abfahrt an der Klause und nach etwas über einer Stunde war das Ziel erreicht, das Peter Teppe aus seiner Nebentätigkeit her vorwiegend im kriegsähnlichen Zustand bekannt ist. Nach einer kurzen Vorbesprechung im Schulungsraum in der Info-Stelle Gorleben ging es in die Kaue zum Umkleiden in Bergmannskluft und Empfang von Grubenlampe und Sauerstoffselbstretter.
Nun noch eine kurze Sicherheitsbelehrung und schon ging es mit 10 m/s (= 36 km/h), zwei Geologen und einer niedlichen Praktikantin ab in die Tiefe. Unten angekommen wurde erst einmal auf einer Art "Landkarte" gezeigt, was bereits ausgegraben wurde, was noch kommt und welcher Marsch unter Tage jetzt auf die Studienreisenden zukommt. Durch die spezielle Geologie vor Ort führte die Wanderung gleichsam horizontal durch verschiedene erdgeschichtliche Zeiten, es wurden verschiedene Messmethoden der Erkundung sowie bergmännische Verfahren und Maschinen gezeigt, das Prinzip der Endlagerung in Steinsalz erläutert und die Infrastruktur des Bergwerkes in fußballfeldgroßen unterirdischen Hallen besichtigt. Nach etwa 3 km Marsch über 2 Stunden unter Tage wurde der eigentlich nur 3 kg wiegende Sauerstoffselbstretter dann doch langsam schwer und die Vorfreude auf das Mittagessen wuchs. So war die Begeisterung nach Auffahrt und Umkleidung über eine riesige Grillhaxe in der Kantine groß (in den anderen Bergwerken des BfS gibt es nur Erbsensuppe oder Schnittchen). Schweren Magens wurde nach dem Essen noch eine rege Abschlussdiskussion in der Info-Stelle geführt, bevor es wieder auf die Heimreise ging. In der Klause klang dieser hochinteressante Exkursionstag dann bei Kaffee, Kuchen und Kaltgetränken unter teilweiser Fortführung der atompolitischen Diskussion aus