Wir ticken eben anders
Begonnen hat die diesjährige Hauptversammlung, wie es Tradition ist, mit einem Ständchen, das schon einmal Vorfreude auf das Schützenfest wecken soll. Tradition heißt aber nicht Selbstverständlichkeit, und so erinnerte der 1. Gildeherr Dietrich Zarft nach der Begrüßungsmusik an das letzte Jahr, als der Spielmannszug nach tiefer Krise trotz zahlreicher Eintritte noch nicht wieder spielfähig war und das Ständchen ausfallen musste. „Diese Zeit ist ja nun glücklicherweise überwunden“ freute sich Zarft und forderte die 16 Spielleute zu einer Zugabe auf „Eins geht noch!“.
In seiner Begrüßung hieß er unter den anwesenden Gildebrüdern besonders die Veteranen und, nicht ohne einen kleinen Seitenhieb, Majestät Andreas Schmidt „und nicht wie in den vergangenen Jahren Peter Strosik“ willkommen; Strosik hatte als erster in der Geschichte der Gilde 2014 seinen Königstitel verteidigen können. Nach der Begrüßung erfolgte die Protokollverlesung durch Carl Otto Meyer. Seine allerletzte Aufgabe als Mitglied des Gildevorstandes, denn nach 20 Jahren im Amt stellte er sich nicht der Wiederwahl als Beigeordneter des Jägercorps. Der 1. Gildeherr dankte ihm für dieses außergewöhnlich lange Engagement und konnte damit auch gleich zum Kern seines Berichts überleiten: „Wer in der Schützengilde Ebstorf einen Posten übernimmt, ist sich seiner Verantwortung bewusst und schmeißt nicht beim kleinsten Anlass wieder hin. Wir ticken da eben anders als so manch anderer Verein im Kreisschützenverband“. Verlässlichkeit, Durchhaltevermögen, Selbstdisziplin, Zusammenhalt, diese ritterlichen Tugenden seien kennzeichnend für die Ebstorfer Gilde, hinzu käme mit einem hohen Stellenwert noch das Traditionsbewusstsein: „Das macht uns zu etwas ganz Besonderem!“ sagte Zarft, und weiter „Das zeigt sich nicht nur dadurch, dass wir es schaffen, beim Schützenfest unsere Jacken geschlossen zu halten, egal, wie warm es ist, sondern auch dadurch, dass es ein tolles Team aus Gildevorstand, Korpsvorständen und auch einfachen Gildebrüdern gibt und letztlich aus Tradition eben auch keine Frauen in Uniform“, womit er Bezug auf die Kreisdelegiertenversammlung eine Woche zuvor nahm. Schießoffizier Jürgen Tietz präsentierte in seinem Bericht die Ergebnisse des Gildeabschießens 2015 sowie des Gildeanschießens 2016 und überreichte dabei die Auszeichnungen und Ehrenscheiben an die Gewinner. Jugendschießsportleiter Martin Schulz konnte von den Erfolgen seiner Mannschaft bei Rundenwettkämpfen im letzten Jahr berichten: So führten 44 Trainingstage im Jahr 2015 zu immerhin zwei 2. Plätzen im Kreisvergleich. Von weiterhin großem Zulauf beim Spielmannszug konnte Obmann Matthias Deneke berichten, so groß, dass derzeit wieder einmal die Aufnahmekapazität erschöpft ist, bei der noch eine fundierte Ausbildung möglich ist, auch wenn mehrere Altmitglieder als Ausbilder zurückgewonnen werden konnten. Interessenten sollten sich aber trotzdem bei Deneke melden. Bei den Wahlen zum Gildevorstand wurden der 1. Gildeherr Dietrich Zarft, Gildeadjutant Andreas Kruskop, Polizeileutnant Peter Meyer, Gildefähnrich Rolf Bornemann und Gildetambour Markus Gurke jeweils einstimmig wiedergewählt. Auf den Beigeordnetenposten, deren Inhaber durch die Korps gewählt und entsendet werden, übernehmen Mario Sill für das Joppen-Korps und Bernd Kruskop aus dem Jägercorps erstmals Verantwortung im Gildevorstand. Durch die jeweiligen Hauptleute wurden drei Neuaufnahmen im Schwarzen Korps und eine im Jägercorps vorgestellt, die beim Kommers am Schützenfest-Mittwoch dann auch feierlich in die Gilde aufgenommen werden. Zum Abschluss hat der Gildevorstand noch offiziell mitgeteilt, dass die Schützengilde Ebstorf am großen Schützenausmarsch in Hannover am 3. Juli teilnehmen wird.