Ebstorfer Schützengilde ist fit für die Zukunft
Neue vollelektronische Schießanlage wurde offiziell eröffnet
Während viele mit einem Freitag, dem 13. Unglück in Verbindung bringen, war dieser Tag im September ein Glückstag für die Schützengilde Ebstorf. Denn an diesem Tag wurde mit einem kleinen Festakt die neue vollelektronische Schießanlage auf dem 50m-Stand nun auch offiziell eingeweiht, nachdem der Probebetrieb bereits Ende Mai aufgenommen wurde und das Schützenfest die erste Bewährungsprobe darstellte. In seiner Ansprache vor den gut 40 anwesenden Gästen dankte der zweite Gildeherr Andreas Puschmann den zahlreichen Helfern und Unterstützern aus Politik und Institutionen, die zu diesem Abend eingeladen waren: „Ohne euch wäre dieses Projekt nicht zu realisieren gewesen“. Seinen Anfang genommen hatte das Projekt bereits vor über einem Jahr, als sich die Arbeitsgruppe Schießstand zum ersten Mal Gedanken machen musste, wie es mit dem 50m-Stand weitergehen soll, denn sich häufende Ausfälle der Anlage machten eine Renovierung erforderlich. Den Anstoß zur nun eingebauten elektronischen Schießanlage gab ausgerechnet der Kassenwart, der traditionell in allen Vereinen eigentlich jedem Pfennig hinterher weint: „Wenn schon, dann richtig, dann nehmen wir auch Geld in die Hand und werden digital“ hat Peter Cordes die Arbeitsgruppe überrascht. Jetzt gab es also grundsätzliche Fragen, die beantwortet werden mussten: Renovierung der bestehenden Anlage oder fast kompletter Neubau mit elektronischer Anlage? Wo liegen die Vor- und Nachteile? Nur 50m-Stand oder auch 100m-Stand? Und die vielleicht wichtigste Frage: Woher soll das Geld kommen? Nach einem Ortstermin beim Schützenkorps Winsen (Luhe), das bereits seit 10 Jahren eine elektronische Anlage nutzt, stand für den Gildevorstand fest, dass nur ein Neubau auf dem 50m-Stand und die teilweise Modernisierung des 100m-Stands die Attraktivität des Schießsports in Ebstorf steigern und damit die Zukunft der Gilde sichern kann. Für finanzielle Zuschüsse konnten die Sparkasse Uelzen-Lüchow, der Flecken, die Samtgemeinde und der Landessportbund gewonnen werden, denen Puschmann beim Festakt für ihre Unterstützung dankte.
Die Gildebrüder müssen an einem Strang ziehen
Das Umbau- und Finanzierungskonzept wurde Anfang des Jahres in den Korps vorgestellt, die Notwendigkeit betont und schließlich in der Gildeversammlung von den Gildebrüdern beschlossen. Gleichzeitig wurden die Mitglieder eingeschworen, dass der Umbau bis zum Schützenfest nur dann klappen kann, wenn alle mit anpacken, berichtet Carl Otto Meyer, Beigeordneter und gleichsam „Bauleiter“ der Maßnahme. Denn neben der eigentlichen Schießanlage sollte an mehreren Stellen auch gleich an der Bausubstanz des Schießstandgebäudes gearbeitet werden. Und tatsächlich wurde der Umbau zur modernsten Schießanlage weit und breit bis zum Schützenfest geschafft: Der 50m-Stand mit einer Einrichtung der Firma Meyton befindet sich jetzt auf dem technischen Niveau des Bundesstützpunktes Sportschießen in Hannover und ist eine von gerade einmal einem guten Dutzend derartiger Schießanlagen in Niedersachsen. Nach dem Bericht des Gildevorstands ergriff der stellvertretende Bürgermeister Ulf Schmidt das Wort und dankte der Gilde für das Engagement, das letztlich auch auf die Attraktivität des Ortes Auswirkungen hat: „Wir haben Sie gerne und mit gutem Gewissen unterstützt, denn Sie sind ein skandalfreier Verein“. Jürgen Wöhling vom Kreissportbund Uelzen überreichte schließlich noch einen Gutschein für die Jugendarbeit in der Gilde. Bevor der gesellige Teil des Abends begann, hatten die Gäste Gelegenheit, die Schießanlage zu besichtigen, sich die technischen Details erklären zu lassen und auch selbst ganz praktisch ein paar Schüsse abzugeben.
Einmalig im Bereich des Kreisschützenverbandes Uelzen
Für den Folgetag hatte die Gilde die Schützenvereine der Umgegend zu einer Besichtigung eingeladen. Gut 20 Vertreterinnen und Vertreter verschiedener Vereine waren dieser Einladung gerne gefolgt und haben sich über die Technik informiert. Da die Anlage der Schützengilde im Bereich des Kreisschützenverbandes einmalig ist, könnte sich Ebstorf damit für die Zukunft auch für die Ausrichtung des Kreiskönigsballs qualifizieren. „Ebstorf würde ein guter Gastgeber für den Kreiskönigsball sein, denn schließlich liegen hier alle Voraussetzungen dafür vor: Ein gemütliches Schützenhaus und für die Schießwettbewerbe eine einen zügigen Ablauf garantierende fortschrittliche Schießanlage“ hieß es aus dem Kreis der Schützen.